Ordensgemeinschaft | Kapuziner |
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Erbaut | 1780 |
Region | Nidwalden, Schweiz |
Website | culinarium-alpinum.com |
Website des Ortes | www.stans.ch |
Stans – ein traditionsreicher Ort im Kanton Nidwalden
Der Ort Stans liegt ganz in der Nähe des Vierwaldstättersees und Luzern (ca. 14 km) und ist das Zentrum des Kantons Nidwalden. Verkehrstechnisch in der Nähe der Autobahn gelegen und steuerlich attraktiv, bietet er Heimat für knapp 9.000 Menschen und 1.000 Firmen. Größter Arbeitgeber der Region und der Zentralschweiz ist der Flugzeugbauer Pilatus mit über 2.000 Beschäftigten. Etliche Schulen von der Volksschule bis zur Berufsschule machen Stans zu einem familienfreundlichen Standort am Fuße des 1.900 Meter hohen Stanserhorns. Dorthin führt die überregional bekannte Stanserhorn-Bahn. Die zahlreichen Vereine (Sport, Kultur, Brauchtum) tragen mit ihren Veranstaltungen einem vielfältigen kulturellen Leben im Ort bei.
Ein kleiner Abriss der Dorfgeschichte
Der Dorfplatz und das Gebäudeensemble darum bilden den Kern der Gemeinde. Von dort führen kleine Gassen zu historischen Gebäuden wie etwa dem Haus der Künstlerfamilie Keyser aus dem 16. Jahrhundert, die in München tätig war, oder zu einem Gebäude, in dem um 1815 die Freiheitskämpferin Veronika Gut wohnte. Bereits seit dem 2. Jahrhundert vor Christus sollen Menschen im Dorfkern gelebt haben.
Im 7. und 8. Jahrhundert kamen Christen nach Stans und bauten ein erstes Gotteshaus (um 750 nach Christus), das immer weiter ausgebaut wurde. Im Jahr 1647 entstand die heutige Pfarrkirche, St. Peter und Paul. Auch wenn Stans im Mittelalter von keiner Stadtmauer umgeben war, hatte der Ort doch stadtähnliches Aussehen und bekam 1456 das Marktrecht verliehen. Der Stanser Markt mit über 220 Ständen ist auch im Jahr 2021 noch eine große Attraktion für den Ort und die Region. Der großzügige Dorfplatz mit Barockhäusern und dem Rathaus entstand nach einem fatalen Dorfbrand Anfang des 17. Jahrhunderts, bei dem ein Großteil der Gebäude samt Rathaus zerstört wurde. Der damals neu errichtete Platz wird heute oft als schönster Dorfplatz der Schweiz bezeichnet.
Ein Ort – zwei Klöster
Zwei Klostergebäude prägen den Ort: das noch aktive Frauenkloster Sankt Klara und das aufgelöste Kapuzinerkloster Stans. 1582 kamen die ersten Kapuzinermönche in das neu gegründete Männerkloster und wirkten vor allem in der Seelsorge und im Bereich der schulischen Bildung. Bereits im 18. Jahrhundert betrieben die Mönche eine Lateinschule und später das renommierte private Knabengymnasium Sankt Fidelis. 1988 übernahm der Kanton Nidwalden die Schule und löste das Internat auf. Im August 2004, nach über 400 Jahren Wirken der Kapuziner, wurde das Kloster aufgegeben und die letzten verbliebenen Mönche zogen in andere Häuser des Bettelordens in der Schweiz um. Die Schule wird als Mittelschule von der Gemeinde weiterbetrieben und hat weiterhin einen herausragenden Ruf.
Das Kapuzinerkloster erlebt bewegte Zeiten
Im selben Jahr verkauft die Schweizer Kapuzinerprovinz das Gebäude (6.500 qm Grund) an den Kanton Nidwalden für eine Million Schweizer Franken. Nach einigen Jahren Leerstand übernimmt 2008 eine Pharmafirma das Kloster in Erbpacht für 60 Jahre zu einem jährlichen Zins von rund 50.000 Franken. Das Konzept scheitert und die Firma verlässt 2013 das Kloster, das nun wieder leer steht. Im Jahr 2014 gründet sich der Verein Kapuzinerkirche Stans, um die Klosteranlage weiter im Geiste der Kapuziner zu erhalten und fortzuführen.
Eine gelungene Transformation findet statt
Zusätzlich suchte der Kanton Nidwalden als Grundeigentümer des Gebäudes in einer Ausschreibung einen neuen Investor, der das denkmalgeschützte Kloster im Erbbaurecht übernehmen und umnutzen möchte. Den Zuschlag bekommt die Schweizer Senn-Gruppe, die in Zusammenarbeit mit Wüest & Partner und dem Autor und Journalist Dominik Flammer ein überzeugendes Konzept vorgelegt hatte. Am Fuße der Berge entsteht so ein Kompetenzzentrum für Kulinarik im Alpenraum. Im Jahr 2020, nach einigen Jahren Renovierung und Konzeption, öffnet das CULINARIUM ALPINUM mit Hotel und Restaurant seine Pforten. Der Verein IG Kapuzinerkloster Stans hat weiterhin ein wöchentliches Nutzungsrecht (22 Stunden) für bestimmte Räume, um Veranstaltungen durchzuführen.
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