Klöster als Besuchermagnet – eine Chance für die Nachnutzung?
Klöster liegen oft an herausragenden Stellen und in attraktiven Gegenden, die Touristen und Pilgerinnen anziehen. Teilweise sind sie Wallfahrtsorte und bekannt für künstlerische Schätze wie Barock- und Rokokokirchen. Diese eignen sich für Konzerte, Führungen oder andere Veranstaltungen. Die Gäste wollen kulinarisch verpflegt und beherbergt werden. Nicht selten haben aktive Klöster ihr Wirken um ein Tagungshaus ergänzt, um dadurch die nötige finanzielle und räumliche Auslastung der großen Gebäude zu sichern. Nun bleibt allerdings abzuwarten, wie die Corona-Pandemie diesen Bereich verändern wird. Dank Videokonferenztechniken werden Tagungen und Konferenzen inzwischen vermehrt online oder hybrid mit weniger Teilnehmenden durchgeführt.
Wir zeigen Ihnen hier einige gelungene Nachnutzungen aus der Gastronomie und Hotellerie.
Das Kloster Furth in Bayern bietet seinen Gästen ein modernes Schul- und Tagungszentrum mit Hotelbetrieb. Das eigene Restaurant, eine Klosterbrauerei und Destillerie versorgen die Gäste kulinarisch. Gekauft wurde das Kloster vom Kommunalunternehmen Furth.
Seit der Säkularisation ist das rheinland-pfälzische Kloster Hornbach zwar als Sitz einer Ordensgemeinschaft aufgehoben, dennoch erwähnenswert ist die gelungene Nachnutzung als Hotel, Restaurant und Tagungshaus.
Das Katholisch-Soziale Institut (KSI) des Erzbistums Köln ist nun in der ehemaligen Benediktinerabtei Michaelsberg bei Siegburg beheimatet. Ein Neubau auf einem ehemaligen Parkplatz ist durch Brücken mit dem Altbau des Klosters verbunden. Ein Hotel, Restaurant und hochmoderne Tagungsräume fügen sich zu einem erfolgreichen Konstrukt zusammen.
Die Nachnutzung im Bereich Gastronomie, Hotellerie und Tagungshaus führt den Gedanken eines offenen Hauses, den viele Ordensgemeinschaften pflegen, in die Zukunft weiter. Das Kloster bleibt damit als Ort für die Öffentlichkeit und Gemeinschaft erhalten. Dabei können positive Synergieeffekte entstehen, wenn beispielsweise Produkte aus der klösterlichen Landwirtschaft oder dem Klostergarten für die Zubereitung der Speisen verwendet oder weiterhin spirituelle Seminare im Tagungshaus veranstaltet werden. Vielleicht sogar von einem Mitglied der Ordensgemeinschaft? Bei einer Umnutzung in diesem Bereich kann auch die oft schon vorhandene Großküche, von der aus die Ordensgemeinschaft, Gäste und beispielsweise die klostereigenen Schulen versorgt wurden, ein Vorteil sein.